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Der Dachverband der VOB, die BDK, tagte in Erfurt

Der Dachverband der VOB, die Bundesdirektorenkonferenz (BDK), tagte vom 27.-30.09.17 in Erfurt. Die VOB wurde durch ihren Vorsitzenden, Ralf Treptow (seit 2011 Stellvertreter des Bundesvorsitzenden der BDK), vertreten.

Die BDK hat eine Entschließung zum Abitur in Deutschland abgegeben.

Betrachtet man die in der Entschließung enthaltenen Forderungen der BDK bezüglich der Berliner Realität, so ist festzustellen:

  1. Auch in Berlin wurde der gemeinsame Aufgabenpool, aus dem sich die Bundesländer 2017 erstmals für die in dem jeweiligen Bundesland gestellten Abituraufgaben „bedienen“ konnten, als wenig hilfreich für die Vergleichbarkeit des Abiturs in Deutschland wahrgenommen.
  2. Berlin hat zum Glück an dem System aus Leistungs- und Grundkursen festgehalten. Berlin hat sogar mit der für alle Schulen, die zum Abitur führen, neu eingeräumten Möglichkeit, für die Lernenden an der jeweiligen Schule das Modell einer Wahlmöglichkeit zwischen der Belegung von zwei oder auch drei Leistungsfächern zu installieren, die Möglichkeit der Profilbildung entsprechend der Begabung und der Neigungen der Lernenden gestärkt. Die VOB sagt dazu: „Bravo!“. In Berlin nimmt man auch erfreut zur Kenntnis, dass das Bundesland Brandenburg zu dem System mit fünfstündigen Leistungsfächern und dreistündigen Grundkursfächern zurückkehren wird.
  3. In Berlin umfasst die Abiturprüfung (wie von der BDK gefordert) drei schriftliche und zwei mündliche Komponenten, davon eine mündliche Prüfung.
  4. In Berlin gibt es (ebenfalls wie von der BDK gefordert) die fünfstündigen Kurse auf erhöhtem und die dreistündigen Kurse auf grundlegendem Anforderungsniveau und dafür eine äußere Differenzierung durch das Angebot von Grund- und Leistungskursen.

Berlin sollte sich, wie von der BDK gefordert, in der KMK für folgende Veränderungen (erneute Forderung der BDK nach einer Reform des Abiturs in Deutschland) einsetzen:

  • Sämtliche Prüfungsformate sind in Anspruch und Durchführung klar bundeseinheitlich zu definieren.
  • Zukünftig sollen von Deutsch, Mathematik, einer fortgeführten Fremdsprache und (neu!) einer der Naturwissenschaften Biologie, Chemie und Physik drei Fächer in der Abiturprüfung enthalten sein.
  • Alle de facto eingesetzten schriftlichen Abituraufgaben müssen zentral auf die Erfüllung der in den einheitlichen Prüfiungsanforderungen (EPA) definierten Standards, auf die sich die Bundesländer in der KMK geeinigt haben, durch unabhängige länderübergreifende Fachgremien überprüft werden. Dadurch kann die Fehlentwicklung bezüglich des Aufgabenpools und der „über das Knie“ gebrochenen Verinbarungen auf einheitliche Prüfungstermine, die es Bundesländern mit rotierenden Ferienzeiten fast unmöglich machen, vernünftige Abläufe und Terminsetzungen für alle Abiturprüfungskomponenten zu finden, gestoppt werden. Kurz: Nicht vorher etwas in einen Pool werfen, dann irgendetwas entnehmen (und dann auch noch verändern können), sondern die tatsächlich eingesetzten Aufgaben auf die Qualität überprüfen und damit zu einer Vereinheitlichung des Abiturs in Deutschland durch einen „Prüfungs-TÜV“ beitragen!

Im Zusammenhang mit allen in Erfurt in der BDK diskutierten Themen, die die Zukunft des Abiturs in Deutschland betreffen, steht auch der auf dieser website enthaltene Aufsatz des VOB-Vorsitzenden. Dieser wurde in Erfurt ausführlich diskutiert.

Die website der BDK ist hier erreichbar.